LEINEN LOS!

„LEINEN LOS“ – Das Literaturvermittlungsprogramm an Hamburgs katholischen Schulen – mit jährlich wechselnden Leitthemen. Eine Gemein­schaftsinitiative von Kultur­forum21, Katholischer Akademie Hamburg sowie den katholischen Schulen in der Hansestadt.

Die Idee:

Ein Jahr lang tauschen Schülerinnen und Schüler Bücher zum Thema „Vielfalt und Toleranz“ aus. Klassen aus dem Grund­schulbereich sowie aus den weiterführenden Schulen befüllen hölzerne Seekisten mit Büchern zum Thema – wobei die Lieb­lingsbücher der Kinder und Jugendlichen nicht fehlen werden – und schicken diese mit dem „Literaturkutter“ und ganz persön­lichen Anregungen an andere Schulstandorte. Dort werden die Bücher gelesen, rezensiert und als Impulse für Aktionsideen ge­nutzt. Und natürlich packen die Schülerinnen und Schüler neue Kisten, die dann wieder auf Reise gehen…

Wir starten mit dem Literaturvermittlungsprogramm „Leinen los!“ am Mittwoch, 27. September um 11 Uhr, direkt an den Lan­dungsbrücken. Ein „Lesekutter“ wird die ersten beiden Seekisten voll Bücher an Land bringen und in Schülerhände übergeben. Außerdem gibt es an dem Tag begleitende praktische Work­shops und eine öffentliche Podiumsdiskussion zum Thema „Viel­falt und Toleranz im Kinder- und Jugendbuch“ für interessierte Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher und Eltern in der Katholischen Akademie.

Vielfalt im Kinder- und Jugendbuch – der Eröffnungstag in der Katholischen Akademie

Eine Schule für alle. Was so einfach klingt, ist seit der gesetzlichen Verankerung von Inklusion im Bildungsbereich eine große Herausforderung. Hier geht es nicht nur um Behinderung, sondern auch um soziale und kulturelle Herkunft. Wenn Kinder- und Jugendbücher die Lebensumstände der eigenen Zielgruppe ernst nehmen, dann spiegelt sich diese gesellschaftliche Entwicklung in ihnen wider. Doch wie reagiert der Buchmarkt eigentlich auf diesen Anspruch? In Workshops und im Gespräch mit Experten nehmen wir den aktuellen Kinder- und Jugendbuchmarkt genauer unter die Lupe und gehen der Frage nach, wie vielfältig Geschichten für junge Leser tatsächlich sind und welche Kriterien ein Buch erfüllen muss, damit es für gut befunden wird.

Gesprächspartner:

Jutta Bauer, Illustratorin und Autorin, Hamburg;
Prof. Bernd Mölck-Tassel, HAW Hamburg;
Dr. Mareile Oetken, Koordinatorin für Kinder- und Jugendliteraturforschung, Universität Oldenburg;
Jan Baugut, Lehrer an der Katholischen Schule Altona

Programm

17 Uhr: Begrüßung und Einführung
17.15 Uhr: Workshops für Lehrer*innen
18.45 Uhr: Imbiss
19.30 Uhr: Podiumsdiskussion

Themen der Workshops

Workshop 1: „Rosie fühlt, als wäre die Welt in zwei Stücke zerteilt.“
Kulturelle Vielfalt und literarisches Lernen miteinander verbinden (2.– 4. Klasse)

In dem Workshop wird exemplarisch mit der Kinderbuchreihe „Rosie und Moussa“ von Michael De Cock und Judith Vanistendael gearbeitet. Die Bücher eignen sich für die Arbeit in den Klassen 2 – 4, um Erfahrungen mit der Übernahme fremder Perspektiven, dem Aushalten von Vielfalt und Verschiedenheit sowie der Vorstellungsbildung zu ermöglichen.
Am Ende des Workshops wird ein Ausblick auf weitere aktuelle Kinderbücher gegeben, die eine Arbeit zum Thema „kulturelle Vielfalt“ ermöglichen.

Leitung: Dr. Christoph Jantzen, Arbeitsbereich Deutschdidaktik der Universität Hamburg und Landesstellenleitung der AJuM Hamburg; Renate Welsch, Lehrerin in einer bilingualen Klasse (deutsch-türkisch) an der Heinrich-Wolgast-Schule

Workshop 2: Planet Willi (2.– 4. Klasse)

Kinder mit Behinderung – es sollte für uns normal sein und doch ist vieles mit Ihnen so ganz anders. In dem Buch „Planet Willi“ vollziehen wir einen Perspektivwechsel: Vielleicht ist eigentlich unsere Welt komisch und nicht die, aus der Willi kommt? Ein gutes Verständnis der Besonderheiten kann dabei helfen, Unterschiede auszuhalten und zu akzeptieren.

Leitung: Birte Müller, Autorin und Illustratorin, Hamburg

Workshop 3: „The Arrival” von Shaun Tan (8. /9. Klasse)

Exemplarisch wird die Graphic Novel „The Arrival” von Shaun Tan vorgestellt, die sich gut eignet, um einerseits dem Literacy-Anspruch gerecht zu werden und andererseits die Thematik „Vielfalt, Toleranz und Umgang mit dem Anderen” zu bedienen. Anhand dieses Beispiels wird erläutert, wie sich Literacy-Aktivitäten für den Schulalltag planen lassen. Bei genügend Zeit und Interesse wird das ecuadorianische Märchen “Die Legende vom Wolf / La leyenda del tio lobo” als weiterer möglicher Literacy-Lerngegenstand für die Altersstufe Klasse 8/9 vorgestellt.

Leitung: Stefanie Hernandez und Stefanie Geffers, Literacy-Expertinnen

Die Workshops werden als Fortbildungen anerkannt.

Start des Projektes bestens gelungen!

50 Jungen und Mädchen der Katholischen Bonifatiusschule Wilhelmsburg brachten zwei Seekisten voller Bücher mit der Barkasse über die Elbe. Und wer wartete auf die anspruchsvolle Ladung? Die Jungs & Deerns der Katharina-von-Siena-Schule und der Katholischen Schule Altona. Ab heute geht’s ein Jahr lang quer durch Hamburg und durch alle 21 Schulen. Thema: Vielfalt & Toleranz.